Sonntag, 18. April 2010

Filmtipp 18.4.10

Asphalt-Cowboy, 20.15, arte

Heute wird es mal arthausig bei mir. "Asphalt-Cowboy" erzählt die Geschichte eines naiven Callboys (Jon Voight, der Vater von Angelina Jolie) und seines schmierigen Kumpels (Dustin Hoffman), ein Kleinganove. Beide suchen in New York ihr Glück, scheitern aber mehr oder weniger. Mich erinnert der Film von der Atmosphäre her immer ein wenig an "Fear and Loathing in Las Vegas" nur minus die Drogen und die Selbstironie. Die beiden Protagonisten sind genauso abgehalftert wie Dr. Gonzo und Raoul Duke, allerdings fehlt ihnen das Heroin, um alles durch ein Kaleidoskop zu sehen. Ein bedrückender, aber schöner Film. Und der Titelsong ist jedem vom Hören geläufig, leider kenne ich den Titel nicht. Dass der Film, der im Original Midnight Cowboy heißt, so betitelt wurde, finde ich mehr als dämlich.

Zitat (mittlerweile im Straßenverkehr sehr beliebt):"I'm walking here! I'm walking here!"

Trivia: Dustin Hoffman nahm die Rolle des fertigen und kranken Kleinganovens an, um dem Typecast, also der ständigen Besetzung in der immer gleichen Rolle, in diesem Falle des netten, sauberen und höflichen Schwiegersohns, entgegenzuwirken.

Aha?!?: In einer winzigen Rolle ist Philip Bruns zu sehen, der eigentlich mal Jerry Seinfelds Vater in der Serie "Seinfeld" spielen sollte. Nach einem Auftritt wurde die Rolle allerdings umbesetzt und er flog raus.



Nachtrag:
Das Lied ist "Everybody's Talkin'" und in der Filmversion von Harry Nilsson.
Geschrieben und auch veröffentlicht wurde der Song aber einige Jahre vorher von dem großartigen Fred Neil, eine Legende der 60er Greenwich-Village-Folkszene. Der hat sich aber geweigert, es für den Film ein wenig schneller einzuspielen. Der war sowieso ein komischer, aber sympathischer Kauz und hat die Musikkarriere hingeschmissen, um mit Delphinen zu arbeiten.
Danke an Goerth K.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen