Donnerstag, 29. April 2010

5 Horrorfilme, die man nie alleine im Dunkeln gucken sollte

Das Horror-Genre hat seinen guten Ruf heutzutage fast gänzlich einbüßt. Dank miserabler Remakes von Klassikern (Halloween, The Fog, The Amityville Horror, Das Omen, etc.), die fast ausnahmslos ihre Schlussszene mit irgendeiner plötzlich auftauchenden Fratze einläuten und dessen Schrei dann in Metal-Musik faden lassen und ansonsten nur mit C-Promis, Musikern oder Sternchen aufwarten, anstatt mal versuchen, eine originelle Neuverfilmung hinzubekommen, sind Filme des Genres verlacht.

Da schmachte ich gerne der Vergangenheit nach, als Filme gemacht wurden, die auch heute noch die Zuschauer unter die Bettdecke kriechen lassen. Hier nun meine Lieblingsfilme für diese Anlässe.

Der Exorzist - Director's Cut

"Der Exorzist" explodiert nicht mit irgendeiner Schlächterszene und dem Geschrei eines um seine Leben rennendes Opfer. Nein, es beginnt langsam, man wiegt sich anfangs nicht in großer Gefahr. Ein kleines Mädchen zeigt seltsame Krankheitssymptome. Ihre Mutter rennt von Arzt zu Arzt, aber keiner kann ihr helfen. Dann geht es los, sie spricht in fremden Zungen, bewegt Betten und dreht ihren Kopf in unmögliche Dimensionen. Für die Mutter steht fest: ihre Tochter ist besessen...

Besonders im Director's Cut gruselt man sich oftmals unerwartet. Denn die markanten Szenen kommen unerwartet und sind erweitert worden. Eine "urban legend" besagt, dass Zuschauer, als der Film im Kino lief, schreiend den Saal verließen. Kann stimmen oder auch nicht, ist aber egal. Zuhause kommt der Film immer wieder schaurig schön.



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Friedhof der Kuscheltiere

Uahaaha, diesen Film kann ich mir nicht mal in der Gruppe ansehen. In der Stephen-King-Verfilmung zieht eine Arzt mit seiner Familie in eine kleine Stadt um. Hinter ihrem Haus liegt ein Friedhof für Haustiere, der in der unheimlichen Eröffnungsszene mit Kindergesang präsentiert wird. Als die Katze der Familie von einem Truck überfahren wird, zeigt sein Nachbar dem Arzt den alten Indianerfriedhof. Wer dort einen Toten begräbt, erweckt ihn nach einiger Zeit wieder. Allerdings sind die Rückkehrer alles andere als nette Wesen.

"Manchmal ist der Tod besser" lautet die Weisheit vom alten Nachbarn. Natürlich will man die lebenden Toten sehen. Aber dieser Film ist ein Mindfuck, der den Zuschauer mit Halluzinationen und Schockeffekten quält. Und dann sehen die Toten noch so verdammt...naja...tot aus.



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The Grudge (Remake 1 + 2)

Ausnahmen bestätigen die Regel. Die US-Remakes von "The Grudge" sind gruselig, atmosphärisch und bieten eine interessante und originelle Story, die ich hier nicht ausbreiten will. Auf jeden Fall ist der erste Teil einer der Filme in ein kleines Kind mal nicht nervt. Beide Teile sind gruseltechnisch eine Mischung aus "Exorzist" und "Friedhof", mit derben "AHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!!!!!!" und besonders "UUUUUUUUUUUHHHHH"-Szenen angereichert. Kein Tipp für die Spätvorstellung im Kino.






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Die Mächte des Wahnsinns

Ich will mich hier nicht als Oberchecker ausgeben, aber "Die Mächte des Wahnsinns" ist leider ein Horrorfilm, den kaum einer kennt. Dabei ist es ein wirklich 1A-Streifen und sogar von Horrormeister John Carpenter (Halloween, Big Trouble in Little China, Die Klapperschlange). Hier ist der Titel Programm. Ein Privatdetektiv wird auf einen Horrorautor angesetzt, dessen Bücher eine höhere Auflage als die Bibel erreichen. Nach seinem letzten Buch ist dieser verschwunden. Auf der Suche nach dem Schriftsteller merkt der Detektiv immer mehr, dass dieser durch seine hohe Auflage die Menschen und seine Umgebung beeinflussen kann. Göttlicher Film.

Filmtipp, 29.4.10

Frenzy, 20.15, Arte

Hitchcock in England. In London treibt der "Krawattenmörder" sein Unwesen, der jedes seiner Opfer stranguliert und seine Tatwaffe gleich am Tatort lässt. Natürlich wird ein Unschuldiger verdächtigt, ein Barkeeper, der gerade arbeitslos geworden ist. Als dann auch noch seine Ex-Frau umgebracht wird, glaubt die Polizei, der Fall liege eindeutig.

"Frenzy" sieht nicht sehr nach Hitchcock aus, wenn man von "Psycho", "Vertigo" oder "Die Vögel" ausgeht. Allerdings verbindet die wilden Siebziger in England mit ihren Schlaghosen, Langhaarfrisuren und Schnallenschuhenauch eher weniger mit dem "Altmeister". Der Film verrät schnell, wer denn so gerne seine Kleidungsstücke missbraucht, verwandelt sich danach aber in unterhaltsames Katz-und-Maus-Spiel. Besonders lustig sind die Konversationen des ermittelnden Inspectors, der sich jeden Abend erneut gegen die kulinarischen Experimente seiner Ehefrau wehren muss.

Wer von Hitchcock nicht genug bekommt, kann sich um 0.35 im Ersten den Klassiker "Psycho" angucken und sich vorm Zubettgehen nochmal schön gruseln.

Trivia: Der erste Hitchcock mit Nacktszenen.

Zitat: "...you're not wearing your tie."

Die Hitchcock-Trailer waren noch was Besonderes.

Mittwoch, 28. April 2010

Filmtipp, 28.4.10

Robin Hood - Helden in Strumpfhosen, 20.15, Kabel 1

Heute nur ein kurzer Tipp. Die Antwort von Mel Brooks (Spaceballs, Dracula - Tot, aber glücklich) auf den Robin-Hood-Streifen mit Kevin Costner kommt zwar reichlich dämlich daher. Bei dieser Witze-Frequenz funktionieren allerdings mehr Gags als erwartet. Wem das zu blöd ist, dem bietet Sat. 1 mal wieder "Titanic" an. Und das alles nur wegen "Avatar".

Dienstag, 27. April 2010

Filmtipp, 27.4.10

Dracula, 20.15, Das Vierte

Die Thematik ist bekannt. Guter Professor gegen bösen Vampirfürsten. Die Produktion der britischen Horrorschmiede "Hammer Films" ist einer dieser schönen alten Gruselfilme, die dank netten Schauplätzen, zeitgemäßen Kostümen und billigen Spezialeffekten unabhängig ihrer meiste wirren Storys ihre eigene charmante Seele haben. Christopher Lee beißt sich als Dracula durch und sein ewiger Gegenspieler in den Hammer-Filmen Peter Cushing pflockt dagegen.

Trotz beklopptem relativ neuen Senderlogo ist "Das Vierte" mittlerweile ein ansehnlicher Sender geworden, der sich traut auch mal B-Movies zu bringen, da er nichts zu verlieren hat. Manchmal befinden sich auch solche Perlen darunter.

Trivia: Dracula spricht insgesamt nur 13 Sätze während des Film und die einzige Person, mit der er redet, ist Jonathan Harker.

Aha!?!: Van Helsing Peter Cushing spielte in "Star Wars" den Grand Moff Tarkin.

Zitat: "Sleep well, Mr. Harker."

Montag, 26. April 2010

Filmtipp, 26.4.10

Maria voll der Gnade, 23.00, NDR

Ich höre schon, wie die werten Leser sich aufregen, dass heute nicht "Heat" der Tagestipp ist. Er wäre es, wenn Kabel 1 sich dafür entschieden hätte, ihn in der Prime-Time zu senden. Aber nein, es muss ja um 22.50 sein. Da ich hier niemandem zumuten möchte, dass er oder sie an einem Werktag bis 2.00 nachts vor der Glotze hängt, fällt "Heat" weg.

Nun zum eigentlichen Tipp. Das Drama "Maria voll der Gnade" beleuchtet ein interessantes wie trauriges Thema. Die junge Kolumbianerin Maria verdient sich gerade mal so ihren Lebensunterhalt in einer Blumenfabrik. Von ihren strengen Mutter geknebelt, versucht sie ihrem eingeengten Leben zu entkommen und wird bei einem einmaligen Liebesaktes schwanger. Als sie daraufhin ihren Job in der Blumenfabrik verliert, beschließt sie aus Verzweiflung, Kokain in ihrem Magen in die USA zu schmuggeln.

Der Film zeigt auf dem harten Weg, was Menschen in Notsituationen bereit sind zu tun. Maria handelt nicht so, um reich zu werden, sondern um überhaupt zu leben. Aber nicht zu viel Interpretation an dieser Stelle. Ein ergreifendes Drama, dass die sehr dunklen Seiten des Drogenschmuggels zeigt.

Trivia: Die Hauptdarstellerin Catalina Sandino Moreno wurde als erste Person überhaupt für den Oscar als bester Hauptdarstellerin nominiert, deren Rolle komplett in Spanisch ist.

Sonntag, 25. April 2010

Filmtipp, 25.4.10

Der Untergang, 20.15, arte

Nachdem ich es gestern nicht zu einem Filmtipp geschafft habe (sorry, ist die erste Uni-Woche), wird heute nachgeliefert.
Die letzten Tage des Zweiten Weltkriegs im sogenannten Führerbunker. Große Teile der NS-Führungsriege finden sich langsam mit der Niederlage ab, nur Adolf Hitler (Bruno Ganz) will die Wahrheit nicht erkennen. Inzwischen rückt die Rote Armee immer weiter vor.
"Der Untergang" ist ein beeindruckender Film, bei dem so ziemlich jeder deutsche Schauspieler vertreten ist. Die Figuren wirken glaubwürdig und gut gespielt, allen voran Ganz und Ulrich Matthes als Goebbels. Allerdings wirken die Figuren stellenweise zu glaubwürdig und menschlich. Dadurch verliert der Film manchmal die Distanz, die für dieses brisante Thema notwendig ist.

Trivia: Um Hitlers normale Sprechstimme nachempfinden zu können, hörte sich Bruno Ganz wiederholt eine geheime Tonband-Aufnahme einer Privatunterhaltung Hitlers mit dem damaligen finnischen Präsidenten an.

Freitag, 23. April 2010

Filmtipp, 23.4.10

Galaxy Quest, 20.15, ProSieben

Eigentlich bin eher ein Fan von Star Wars als von Star Trek. Aber bei "Galaxy Quest" mache ich mal eine Ausnahme. Der Film dreht sich um eine Gruppe Schauspieler, die vor Jahren in der Science-Fiction-Serie mit eben diesem Titel mitgespielt habe und nun, nach Einstellung der Serie von Convention zu Convention tingeln, um mit Autogrammstunden für Geeks ihre Brötchen zu verdienen. Eines Tagen werden sich plötzlich von richtigen Außerirdischen um Hilfe gebeten. Die hatten die Serie im Weltall empfangen und sie für eine Doku gehalten. Unfreiwillig werden die Laien zu Rettern einer fremden Galaxie gemacht. Dabei geht es nicht ohne Seitenhiebe auf alle mögliche Sci-Fi-Serien und -Filme zu.

Mit Tim Allen, Sigourney Weaver und Alan Rickman ist diese Komödie nett besetzt, bietet kurzweiligen Spaß und bedient bewusst viele Klischees des Sci-Fi-Genres.

Und ich hatte schon befürchtet, dass gute Filme im TV am Freitagabend abgeschafft wurden.

Trivia: Die Idee stammt eigentlich vom Ghostbuster Egon Spengler alias Harold Ramis.

Aha!?!: Tony Shalhoub spielt zur Zeit in der Serie "Monk" die Hauptrolle.

Donnerstag, 22. April 2010

Die Top-10.000-Liste

Und Leute sagen immer, ich sei verrückt nach Filmen.


Ein Amerikaner hat sein 10.000 Top-Filme aufgelistet

Filmtipp 22.4.10

Das Schloss im Himmel, arte, 20.15

Liebe Leser, heute basiert mein Tipp nicht auf Kenntnissen über den Film. Ich kenne den/das Anime "Das Schloss im Himmel" nicht. Aber ich kenne den Film "Chihiros Reise ins Zauberland" vom gleichen Regisseur, dem Japaner Hayao Miyazaki, der auch "Prinzessin Mononoke" gemacht hat. "Chihiro" ist ein wunderbarer Zeichentrickfilm mit vielen lustigen Fanatasiefiguren, wie etwa sprechende Frösche, einem lebenden Haufen Schlamm, der gerne in den Whirlpool will und allerlei Wesen, die man nur im Zeichentrick angenehm darstellen kann. Anhand der Inhaltszusammenfassung von "Das Schloss im Himmel" denke ich, dass dieser Film in die ähnliche Richtung geht:

"Das Waisenmädchen Sheeta ist im Besitz eines magischen Kristalls, der den Weg nach Laputa weist - einem sagenumwobenen Schloss im Himmel. Weil es heißt, dass sich dort unvorstellbarer Reichtum und eine mächtige Waffe befinden, wird Sheeta nicht nur von einer Handvoll skurriler Himmelspiraten verfolgt, sonder auch von einer Armee."
Quelle: arte

Bitte um Kommentare, wie der Film gefallen hat und ob er besser ist als "Chihiros Reise ins Zauberland".

Trivia: In der englischen Version müsste der Name der Heldin korrekterweise Shita heißen, doch man beließ bei japanischen Original.

Aha!?!: Mark Hamill, besser bekannt als Luke Skywalker aus Star Wars, hat in englischen Version eine Sprechrolle. Da es mit seiner Schauspielkarriere nach Star Wars ziemlich bergab ging, ist das Synchronisieren seine Hauptbeschäftigung geworden.

Mittwoch, 21. April 2010

Filmtipp 21.4.10

Im Juli, 23.40 Uhr, BR

Ja, ja, ja, ich weiß, 23.40 Uhr ist keine Zeit für einen Filmtipp. Aber leider ist es heute ein ganz magerer Filmabend. Und ja, nach meiner Top-5-Schnulzen-Liste ist es redundant hier nochmal mit einer Romanze aufzuwarten. "Im Juli" ist ein Road Movie mit Moritz Bleibtreu und Christiane Paul. Bleibtreu trifft auf einer Party in Hamburg eine Frau, in die er sich unsterblich verliebt und beschließt, ihr mit dem Auto nach Istanbul nachzufahren. Auf dem Weg dahin, nimmt er die Anhalter Juli (Paul) mit, die ihn eigentlich auf der Party ansprechen wollte, da sie sich in ihn verliebt hat.

Die abenteuerlich Reise in die Türkei ist vom Regisseur Fatih Akin inszeniert (aktueller Film "Soul Kitchen") und führt durch Ungarn, Rumänien, über Flüsse und an grantigen Grenzbeamten vorbei. Dabei geht alles schief, was schief gehen kann, von der Autopanne, über Raub bis zu einer Leiche im Kofferraum.
Als Fatih Akin vor kurzem "Soul Kitchen" promotet hat, meinte er, dass er nun seine erste Komödie gedreht hat. Meiner Meinung nach kommt "Im Juli" sehr nah an so etwas heran. Aber wenn der Regisseur das sagt...

Trivia: Akin spielt einen rumänischen Grenzbeamten.

Aha!?!:Birol Ünel, der gemeine Barkeeper, spielt in Akins erfolgreichstem Film "Gegen die Wand" die Hauptrolle.

Ach ja, Drogen kommen auch vor.

Dienstag, 20. April 2010

5 Liebesfilme, die ein Mann mit seiner Freundin gucken kann

Die Problematik ist vielen bekannt. Als Mann hat man selten Lust, sich diese Art Filme anzusehen, auf die die bessere Hälfte am meisten steht: Liebesfilme. Aber es gibt sie, die Geschichten von Süßholzrasplern und Romeos, die auch für Männer interessant sind. Hier ist eine Auswahl von fünf Titeln, die ich in diese Kategorie zähle.


Der englische Patient
1996, Regie: Anthony Minghella

In den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs übernimmt die britische Krankenschwester Hana in Italien die Pflege eines bis zur Unkenntlichkeit verbrannten Mannes. Von ihm ist nichts bekannt, im Lazarett wurde er aufgrund seines Akzents nur der "englische Patient" genannt. Hana hat im Krieg ihren Verlobten und ihre beste Freundin verloren und lässt sich zur Ablenkung auf die nebelhaften Erzählungen des Patienten ein. Er erinnert sich bald, dass er der ungarische Adlige László Almásy ist, der vor Ausbruch des Krieges im Auftrag der Briten die Wüste kartographierte. Bei einer Expedition verliebt er sich in die Gattin seines Kollegen. Mit ihrer Affäre und dem ausbrechenden Krieg beginnt seine Tragödie.

Ich gebe zu, der Film klingt kitschig. Frauen mögen ihn, weil die Romanze des Grafen mit all ihren Widerstände sehr emotional ist. Doch für die Männer gibt es auch was: Bomben, Krieg, Explosionen und Spione. Mit über 150 Minuten Laufzeit ist man den Abend beschäftigt, aber es handelt sich um eine schöne, ernste Geschichte, an der beide Geschlechter etwas finden.




Tatsächlich Liebe
2003, Regie: Richard Curtis

Als Mann sollten sie sich nicht von dem Titel abschrecken lassen. Zugegeben, "Tatsächlich Liebe" handelt größtenteils von Liebesbeziehungen und noch schlimmer ist, dass der Film an Weihnachten spielt. Das kann ja eigentlich nicht gut gehen. Aber erstens ist der Film eine genauso gute Komödie, wie er ein Liebesfilm ist. Zweitens ist die Weihnachtsthematik kaum auffällig und lässt sich leicht ignorieren.

In den Episoden, die zum Schluss alle mehr oder weniger miteinander verknüpft werden, geht es so zum Beispiel um einen alternden Rockstar, der um jeden Preis versucht, seinen billigen Aufguss von Weihnachts-Hit an die Chartspitze zu bringen und dabei mit seinem Manager in einer ständigen Hass-Liebe verbunden ist. Eine andere handelt von zwei Komparsen, die sich beim Dreh einer Sex-Szene kennenlernen und versuchen, während sie nackt den Liebesakt vortäuschen, sich mit Flirten abzulenken. Oder der Loser, der vergeblich Frauen anbaggert und dessen großer Traum es ist, in die USA zu fliegen, um dort von hübschen Frauen allein wegen seiner britischen Herkunft mit nach Hause genommen zu werden.

Als Mann hat man hier viel zu lachen und der Freundin kann man imponieren, dass man den Liebesfilm "ausgehalten" hat.

Männer-Trivia: Rodrigo Santoro, der im Film den schüchternen Karl spielt, der mit der ebenso schüchternen Sarah zusammenkommt, spielt im Spartiaten-Gemetzel "300" den 3-Meter-Perserkönig Xerxes.




Vergiss mein nicht!
2004, Regie: Michel Gondry

Science-Fiction, Romanze und Jim Carrey geht nicht? Und ob. Carrey spielt Joel, der nicht über die Trennung von seiner Freundin Clementine (Kate Winslet) hinwegkommt. Zum Glück gibt es die Firma Lacuna, die einem einfach alle Erinnerungen über die Person aus dem Kopf löscht. Doch während die Lacuna-Mitarbeiter sich an Joels Kopf zu schaffen machen, merkt der in seinem Trance-Zustand, dass er die Erinnerung gar nicht vergessen will. Also versucht er seine Erinnerungen in seinem Gehirn zu verstecken.

Klingt komisch, ist auch so. Der Film nutzt Rückblenden, die nach und nach die ganze Wahrheit hinter Joels und Clementines Beziehung aufdecken. Vieles spielt sich in Joels Kopf ab. Und jeder, der mal versucht hat, sich an etwas zu erinnern, weiß, wie schemenhaft Erinnerungen im Kopf sind. "Vergiss mein nicht!" setzt dieses Prinzip filmisch um. Diese Liebesgeschichte ist so bizarr erzählt, dass auch Männer gut unterhalten werden.

Leider kann ich den Trailer hier nicht einbetten. Daher nur der Link: http://www.youtube.com/watch?v=JHRRk_0Gi1I


Before Sunrise & Before Sunset
1995 & 2004, Regie: Richard Linklater (beide)

Hier kommt der Filmfan in mir durch. "Before Sunrise" und "Before Sunset" sind pure Liebesfilme, in denen fast ausschließlich geredet wird. Allerdings zumeist über Dinge abseits der Liebe. Philosophie, Beruf, das Glück.

Ich kann hier nicht die Geschichte von zweiten Teil erzählen, ohne den ersten Teil aufzulösen. Ich hasse das, aber in diesem Fall muss es sein. "Before Sunrise" beginnt in einem Zug auf dem Weg nach Wien. Der amerikanische Student Jesse trifft die Französin Celine und überredet sie, mit ihm bis zum Morgengrauen, bis sein Flug geht, durch die Stadt zu spazieren. Im Laufe des Tages kommen sie sich zwischen den Sehenswürdigkeiten der Stadt näher.

"Before Sunset" spielt neun Jahre später. Jesse und Celine haben sich nie wieder gesehen und Jesse ist mittlerweile erfolgreicher Buchautor und auf Lesetour in Paris. Dort trifft er zufällig Celine wieder. Und während Jesse erneut auf seinen Flug wartet, setzen die beiden ihre einmalige Zusammenkunft in Paris fort.

Beide Filme funktionieren sehr schön, wenn sie hintereinander geguckt werden. Beide Filme sind unkonventionelle Liebesfilme, die auch Männern gefallen werden. Sie folgen nicht der Schema-F-Schnulze in der sich Männlein und Weiblein verlieben, sich streiten und wieder zusammenkommen, um im Märchenland bis ans Ende ihrer Tage zu leben. Gerade am Ende des ersten Films wird das deutlich. Intelligente Unterhaltungen und schöne Drehorte machen beide Streifen für mich zu den mit besten Liebesfilmen überhaupt.



Nicht wundern, die Anfänge der Trailer sind ähnlich.



Für Kommentare bin ich wie immer dankbar. Jetzt übrigens auch ohne Anmeldung möglich.

Kommentar

Kommentare sind jetzt ohne Anmeldung möglich. Und da wir ja im Web 2.0 sind soll jeder mitmachen.

Filmtipp 20.4.10

HERCULE-POIROT-DOUBLE FEATURE
Tod auf dem Nil, 21.45, BR
Das Böse unter der Sonne, 00.10, BR

Der BR zeigt heute gleich zwei sehr gute Krimis von Agatha Christie, eine willkommene Ablenkung von dem Asche-Drama über Europa. Beide Male ermittelt der belgische Meisterdetektiv Hercule Poirot, gespielt von dem leider schon verstorbenen Sir Peter Ustinov, der übrigens fließend Deutsch sprach. Vielleicht erinnern sie sich noch an die Expo 2000 in Hannover, da fuhr Ustinov mit Verona Feldbusch Pooth mit dem Golfcar durch die Werbespots.

Beide Krimis haben für mich so einen schönes Flair mit ihren Originalschauplätzen und der Beziehung der Charaktere untereinander, was nicht zuletzt durch die für damalige Zeiten ("Nil" kam 1978 heraus, "Sonne" 1982) tolle Besetzung erziehlt wird. David Niven, heute kaum mehr ein Begriff für viele, ist im ersten Film unterhaltsam britisch und verplant und Angela Lansbury ("Mord ist ihr Hobby") wuselt und brabbelt andauernd durchs Bild. Dennoch passt alles irgendwie zusammen.

Kurz zum Inhalt: In "Tod auf dem Nil" befindet sich Poirot auf eine Dampferreise über den Nil, an dem viele Personen der Upper Class teilnehmen. Eines Nachts wird eine frisch verheiratete Frau erschossen, die gleichzeit auf Erbin eines Vermögens war. Poirot geht seiner Arbeit nach und findet bald heraus, dass jeder der Gäste etwas gegen die Ermordete hatte.
Im Prinzip folgt "Das Böse unter der Sonne" dem gleichen Prinzip, nur dass dieses Mal der Schauplatz auf eine Insel verschoben wurde.

Anders als beim Twist-Ending von "The Sixth Sense"(siehe Filmtipp 17.4.10) werden diese beiden Filme nach der Auflösung kaum langweiliger, denn die vorhergehende Story trägt den Film. Es macht Spaß, sich die wirren Charaktere nochmal anzusehen und man kann den Film noch ein wenig mehr genießen, da man sich nicht mehr dauernd fragt "Whodunit". Die Auflösung ist nur die Kirsche oben drauf.

Trivia: Den unvorteilhaften Badeanzug von Poirot in "Das Böse unter der Sonne" hat Ustinov selbst entworfen.

Beinahe-Zitat: "Sie verdammter französischer Schnüffler!"
-"Belgischer Schnüffler, bitte Madame."

Aha!?!: "Das Böse unter der Sonne" - Regisseur Guy Hamilton drehte vier Bond-Filme: "Goldfinger", "Diamantenfieber", "Leben und Sterben lassen" und "Der Mann mit dem goldenen Colt".



Montag, 19. April 2010

Trailer-Parade

Ein kleiner Überblick über das, was so über kurz oder lang im Kino kommt.



"The A-Team", Start: 5. August, 2010. Ja, das ist Qui-Gon Jinn.



"Robin Hood", Start: 13. Mai, 2010. Sieht ein wenig aus wie Gladiator.



"Hot Tub Time Machine", Start: 7. Oktober, 2010

Filmtipp 19.4.2010

Air Force One, 22.15 Uhr, ZDF

Harrison Ford als US-Präsident: Großartig. Wer denkt sich so etwas aus? Egal, "Air Force One" (1997) ist der vorletzte gute Film mit Ford in letzter Zeit. Danach kam nur noch "Schatten der Wahrheit" (2000). Ford hat mit Star Wars und Indiana Jones mehr als genug Geld verdient. Deswegen tritt er nur noch relativ selten auf, dafür aber in Filmen, die man nicht gesehen haben muss. "Hollywood Cops" mit Josh Hartnett ist so ein Fall. Warum er den vierten Indy gemacht hat, ist mir deswegen schleierhaft. Und der fünfte ist auch schon in der Mache. Money makes the world go round.

Zur Story: Ford ist der US-Präsident und unterwegs in der Air Force One, als ein russisches Team von Terroristen unter der Leitung von Gary Oldman (Dracula, Sid & Nancy, The Dark Knight) das schier Unmögliche schafft und die Maschine entführt. Ihr Ziel ist es, einen inhaftierten General freizupressen. Too bad, denn Harrison rettet sich in den Bauch des Flugzeugs, um sich dann in einer Ballerorgie durch das Flugzeug(!) zu kämpfen. Glücklicherweise sind die verbauten Materialien der Air Force One extrem kugelsicher.

Kein weltbewegender Film, aber für einen Montagabend genau richtig. Vor allem ohne Werbung. Aber erwarten Sie keine schauspielerische Glanzleistung von Ford, der zieht seit den 80ern immer das gleiche Gesicht.

Trivia: Eigentlich sollte Kevin Costner den Präsidenten spielen. Der war aber mit dem Film "The Postman" beschäftigt, ein Film der gefühlte sieben Stunden dauert.

Zitat:"GET OFF MY PLANE!"

Aha!?!: Auch wenn es sich um eine ur-amerikanische Thematik handelt, bleibt der Film nicht ohne German Beteiligung. Wolfgang Petersen führte Regie und Jürgen Prochnow spielt den bösen Russen. Die beiden haben bei "Das Boot" bereits zusammengearbeitet.

Sonntag, 18. April 2010

Filmtipp 18.4.10

Asphalt-Cowboy, 20.15, arte

Heute wird es mal arthausig bei mir. "Asphalt-Cowboy" erzählt die Geschichte eines naiven Callboys (Jon Voight, der Vater von Angelina Jolie) und seines schmierigen Kumpels (Dustin Hoffman), ein Kleinganove. Beide suchen in New York ihr Glück, scheitern aber mehr oder weniger. Mich erinnert der Film von der Atmosphäre her immer ein wenig an "Fear and Loathing in Las Vegas" nur minus die Drogen und die Selbstironie. Die beiden Protagonisten sind genauso abgehalftert wie Dr. Gonzo und Raoul Duke, allerdings fehlt ihnen das Heroin, um alles durch ein Kaleidoskop zu sehen. Ein bedrückender, aber schöner Film. Und der Titelsong ist jedem vom Hören geläufig, leider kenne ich den Titel nicht. Dass der Film, der im Original Midnight Cowboy heißt, so betitelt wurde, finde ich mehr als dämlich.

Zitat (mittlerweile im Straßenverkehr sehr beliebt):"I'm walking here! I'm walking here!"

Trivia: Dustin Hoffman nahm die Rolle des fertigen und kranken Kleinganovens an, um dem Typecast, also der ständigen Besetzung in der immer gleichen Rolle, in diesem Falle des netten, sauberen und höflichen Schwiegersohns, entgegenzuwirken.

Aha?!?: In einer winzigen Rolle ist Philip Bruns zu sehen, der eigentlich mal Jerry Seinfelds Vater in der Serie "Seinfeld" spielen sollte. Nach einem Auftritt wurde die Rolle allerdings umbesetzt und er flog raus.



Nachtrag:
Das Lied ist "Everybody's Talkin'" und in der Filmversion von Harry Nilsson.
Geschrieben und auch veröffentlicht wurde der Song aber einige Jahre vorher von dem großartigen Fred Neil, eine Legende der 60er Greenwich-Village-Folkszene. Der hat sich aber geweigert, es für den Film ein wenig schneller einzuspielen. Der war sowieso ein komischer, aber sympathischer Kauz und hat die Musikkarriere hingeschmissen, um mit Delphinen zu arbeiten.
Danke an Goerth K.

Samstag, 17. April 2010

"They just fucked with the wrong Mexican"

Kennen Sie "Grindhouse"? Nicht? Das liegt nicht an Ihnen, sondern an dem Vertrieb Dimension Films. Denn "Planet Terror" von Robert Rodriguez und "Death Proof" von Quentin Tarantino sind bei uns geläufigere Titel. "Grindhouse" waren die beiden Filme zusammengepackt in einem Double Feature. In den USA floppte das Konzept, dass an Kinoprogramme aus den 70ern erinnern sollte, bei dem zwei B-Movies direkt nacheinander gezeigt wurden. Die Zuschauer gingen nach dem ersten Film (Death Proof) einfach aus dem Kino, also entschied man sich für die zukünftigen Releases dafür, die Filme getrennt herauszubringen und zu vermarkten.
Um einiges lustiger als die eigentlichen Filme sind jedoch die Trailer, die eigentlich zwischen den Filmen liefen und in Deutschland größtenteils von den Kinos ignoriert wurden. "Machete" ist einer dieser Trailer:




Bereits kurze Zeit nach Erscheinen von "Planet Terror" kündigte Rodriguez an, "Machete" wirklich zu drehen. Im September soll der Film nun in den USA erscheinen. Für Deutschland habe ich noch von keinem Veröffentlichungs-Datum gehört. Da aber kaum jemand den Trailer gesehen hat, befürchte ich, dass sich der Release hier noch um einiges verzögern wird.

Filmtipp 17.4.2010

The Sixth Sense, 22.55 Uhr, Sat.1

"The Sixth Sense" ist wohl das bekannteste Werk von M. Night Shyamalan, der dafür bekannt und mittlerweile (nach seinem aktuellsten Film "The Happening", 2008) verrufen ist, dass seine Filme immer ein sogenanntes Twist-Ending haben, also eine komplette Überraschung am Ende bereiten.
Der Film handelt von einem kleinen Jungen (Haley Joel Osmant, der sich einem Psychiater (Bruce Willis) offenbart, er sehe tote Menschen. Mehr soll zum Inhalt nicht gesagt werden. Sat. 1 hat sich eine schöne Uhrzeit zur Versendung ausgesucht, da die Atmosphäre besonders im späteren Verlauf düster und gruselig wird.
Zum einmaligen Sehen ist der Film perfekt, gerade aufgrund des überraschenden Endes, allerdings ist dies auch seine Schwäche. Kennt man ihn nämlich, so geht vieles an Stimmung und Spannung verloren. Als DVD-Tipp daher eher ungeeignet.

Wer ist drin, den ich vielleicht nicht erkannt habe: Donnie Wahlberg, Bruder von Mark Wahlberg (The Departed, Boogie Nights), Mitglied in der mittlerweile wiedervereinten Boygroup "New Kids On The Block

Trivia: Einer von vier Horror-Filmen, die jemals eine Oscar-Nominierung für den besten Film bekommen haben

Zitat: "Ich sehe tote Menschen."

Freitag, 16. April 2010

"Was immer du machst: Bleib cool!"

Bald geht hier mein Blog mit Filmkritiken, Tipps und Trivia gänzlich online. Im Moment versuche ich noch das Layout einigermaßen vom allgemeinen blogspot-Trott zu lösen. Bis die Tage.

Beinahe-Zitat: Desperado, Robert Rodriguez, 1995